Judoka trainieren im eigenen Wohnzimmer

Dienstagabends um 19 Uhr wird bei den Judoka der SG Diepholz zuhause umgeräumt, damit genügend Platz für das Online-Training ist. Seit November letzten Jahres treffen sich die Erwachsenengruppen wieder regelmäßig, um gemeinsam per Videokonferenz zu trainieren. „Nachdem ich auch im April bis zur Lockerung der Corona-Maßnahmen bereits ein Online-Training angeboten habe und dies sehr gut angenommen wurde, konnten wir im November direkt wieder ein Alternativangebot für zuhause machen“, freut sich die Trainerin Bettina König. Es hat sich ein fester Kern aus zehn bis zwanzig Judoka und Ju-Jutsuka entwickelt, der regelmäßig am Training teilnimmt. Besonders schön ist zu sehen, dass auch einige Judoka am Training teilnehmen, die aufgrund eines Umzuges nicht mehr in Diepholz wohnen und an einem normalen Training nicht hätten teilnehmen können. „Diese neue Form des Online-Trainings hilft uns, den Kontakt zu halten und den Kontakt zwischen den vielen Judo- und Ju-Jutsugruppen sogar auszubauen“, erzählt Bettina König. Zum Beispiel sind auch viele Ju-Jujutsuka der Präventionssportgruppe von Manfred und Heidi regelmäßig beim Training dabei. Das Training ist vielschichtig aufgebaut und bietet immer neue Abwechslung. Besonderes Fokus legt die Trainerin dabei auf die Interaktion zwischen den Teilnehmenden. „Es ist kein reines Fitnesstraining, was wir machen, sondern vielmehr wettkampforientierte Spielformen mit Fitness- und Judoelementen. Begonnen wird immer mit den gleichen Mobilisationsübungen, damit sich alle Teilnehmenden auf das Training einstellen können“, erläutert Bettina König.

Training mit selbstgebastelten Dummy

Danach folgen Koordinationsübungen, die von Balancierübungen, über Hand-, Bein,- Fingerkoordination bis hin zu sensomotorischen Übungen reichen. Im anschließenden spielerischen Teil wird auf ganz unterschiedliche Art und Weise Jede und Jeder nach seinen eigenen Möglichkeiten gefordert und kann an seine Grenzen gehen, wenn er bzw. sie möchte. Dann folgt der judospezifische Teil. Mittlerweile trainieren die Judoka mit einem „Dummy“ aus Judojacke, Kopfkissen und Gürtel und machen mit diesem Haltegriffe und Würfe oder führen im eigenen Wohnzimmer die Fallübungen durch. Der vorletzte Teil des Trainings ist ein hochintensives Intervalltraining mit Krafttrainingselementen, die auf die besonderen Anforderungen beim Judo abgestimmt sind. Durch die vielen Variationsmöglichkeiten stellt die Trainerin dabei sicher, dass sich jeder Judoka entsprechend seiner Leistungsfähigkeit optimal belastet und sowohl eine Über- als auch eine Unterforderung vermieden wird.

Dehnübungen mit dem Judogürtel

Das Training endet mit einem Cool-down, das sowohl Dehnübungen, Progressive Muskelrelaxation als auch Inhalte des Faszientrainings enthält. Immer mit dabei sind Franziska König und Willi Henke, die die Erwachsenengruppe der Judoka in der Halle trainieren. Gemeinsam haben die drei Trainer und Trainerinnen auch eine online Weihnachtsfeier auf die Beine gestellt.

Auch das Plaudern vor und nach dem Training gehört mit dazu.

Solche Aktionen und der Austausch zu Beginn und am Ende des Trainings ist für sie besonders wertvoll. Auch wenn das Online-Training gerade eine tolle Alternative ist, freuen sich alle Judoka und die Trainerinnen und Trainer, wenn sie wieder gemeinsam draußen trainieren dürfen und dann auch wieder ein Angebot für die Kinder und Jugendlichen im Verein gemacht werden kann. Bis dahin freuen sie sich über Jede und Jeden, der Lust hat mit ihnen gemeinsam online zu trainieren. Bei Interesse können sie sich gerne an Franziska König (05541 7761) und Wilhelm Henke (05441 2643) wenden.